Calling back on Cat Callers

“Wenn ich dich sehe, kriege ich wilde Gedanken; ich weiß, was ich mit dir machen würde, Baby!”

 

Was sich als Zeilen eines 0815 Hiphop Songs lesen, sind Beispiele für Bemerkungen, die neben Straßenbelästigung auch „cat calling“ genannt werden. Herablassende Pfiffe, Nachrufe und als vermeintliche Komplimente getarnte Anmachsprüche, die Frauen im öffentlichen Raum zu Sexualobjekten degradieren und jeden Weg zu einem Spießroutenlauf machen.

 

Quelle: http://thestocks.im

 

Dass dies keine Hysterie, sondern eine ernstzunehmende Angelegenheit darstellt, bewies Noa Jansma, eine niederländische Influencerin mit @dearcatcallers: sie beschloss einen Monat lang Selfies mit Cat Callern zu machen, die ihr nachgestellt hatten, um so Bewusstsein für diese Art von Belästigungen zu schaffen.

 

Ein ähnliches Projekt war ein zehnstündiger Spaziergang einer Studentin in New York, die aufzeigen wollte, welchen respektlosen Annäherungsversuchen eine durchschnittliche Frau in ihrem Alltag ausgesetzt ist („10 hours of walking in New York as a woman“ – sehr empfehlenswert und besonders gruselig die Stelle, an der ein Mann minutenlang schweigend neben der „Protagonistin“ hergeht und sie lediglich gelegentlich von der Seite mausert.)

 

Denn während das Urban Dictionary cat calling folgendermaßen definiert: “Rude sexual remarks made by men passing women on the street”, strahlen Cat Caller ein Maß an Stolz und Selbstbewusstsein aus, das dem Erobern einer Prinzessin in den Märchen der Gebrüder Grimm gleicht.

Wo das Kompliment aufhört und sexuelle Belästigung anfängt

Doch wo beginnt die sexuelle Belästigung und wo handelt es sich noch um ein Kompliment, eine nette Geste oder einen harmlosen Flirt?

 

Das ähnelt der Diskussion innerhalb der #metoo Debatte, bei der bereits manch einer ein Flirtverbot witterte.

 

Tatsache ist: nicht die Kommunikation zwischen den beiden Geschlechtern soll verunmöglicht werden, sondern eine Degradierung von Frauen zu bloßen Objekten verhindert bzw. Bewusstsein für Alltagssexismus geschafft werden. Und das vor allem für Frauen:

 

 

Ein solches Verhalten muss und darf nicht erduldet werden, nur weil es tagtäglich und überall passiert!

 

Ein respektvoller Annäherungsversuch ist ein solcher, der erkennen lässt, dass die gegenüberstehende Person ein mit Gefühlen ausgestattetes Subjekt ist, das mit einer solchen Gleichwertigkeit behandelt wird, mit der man selbst in jeder Lage seines Lebens konfrontiert werden möchte.

 

Stellt sich nur die Frage, welche Reaktion auf cat calling folgen sollte: reines Ignorieren, um der unangenehmen Situation bestmöglich zu entkommen und zu signalisieren, dass die jeweilige Bemerkung und vor allem der Cat Caller keinen Augenblick des kostbaren Tages verdient haben oder aber ein Zurechtweisen, der einen Aufschrei gegen das demütigende und reduzierende Verhalten enthält.

 

Eine Entscheidung, die keiner Frau abgenommen werden kann.

 

Was ich tue?

Den Spieß umdrehen: Starren mich Männer an, starre ich einfach zurück. Pfeifen Männer mir hinterher, pfeife ich zurück. Johlen sie, johle ich zurück.

 

Quelle: https://www.koeln-format.de/2014/10/29/wenn-der-alltag-zum-spiessroutenlauf-wird-belaestigungen-auf-der-strasse/

 

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